TÊTE DE RAN – SCHWEIZ, FEBRUAR 2018
In der zweiten Februarwoche kündigte die Wetterprognose endlich die Rückkehr des Winters an. Also fuhr ich zusammen mit Adrian Wirz los um die verschneiten Höhen des Juras zu fotografieren. Unser Ziel war der Tête de Ran im Neuenburger Jura und wir hofften auf einen tollen Sonnenuntergang.
Leider verlief unser Ausflug nicht ganz reibungslos, denn während unserer Fahrt auf der Autobahn flog plötzlich ein kleiner Stein gegen die Windschutzscheibe und hinterliess dort einen beachtlichen Sprung. Wie sich später herausstellen sollte, musste ich die Frontscheibe meines Autos nun schon zum zweiten Mal auswechseln… Als wir am frühen Nachmittag an unserem Ziel ankamen war die Ernüchterung gross: Wir sassen im Nebel fest! Ungeachtet dessen schnallten wir uns die Schneeschuhe an und wanderten durch die verschneite Landschaft. In der Hoffnung, dass sich der Nebel auflösen würde, verbrachten wir einige Stunden auf dem Bergkamm. Leider konnten wir die gewünschten Aufnahmen mit leuchtendem Sonnenuntergangslicht nicht realisieren – doch hatten wir genügend Zeit gefunden, uns mit der Gegend vertraut zu machen und Spots für einen nächsten Besuch zu suchen.
Dieser sollte nicht lange auf warten – schon vier Tage später machten wir uns abermals auf den Weg. Diesmal fuhren wir frühmorgens um 4:00 Uhr los. Als wir den Pass hochfuhren, wurde uns beim Blick auf das Thermometer etwas mulmig: Die Aussentemperatur sank und sank… Als wir beim Parkplatz ausstiegen lag sie bei – 15 Grad. Für solche Fälle habe ich jeweils eine besonders warme Ausrüstung dabei. Optisch und modisch zwar nicht unbedingt ein Highlight, aber Frieren ist damit definitiv kein Thema! Die Nacht war sternenklar und wir freuten uns auf den Sonnenaufgang. Auf dem Gipfel angekommen wurden wir aber wieder enttäuscht: Nebel zog auf und verhüllte die Landschaft wie schon Tage zuvor. Doch da wir Optimisten sind, suchten wir trotzdem einen geeigneten Spot und stellten unsere Stative auf. Während wir hoffnungsvoll in der Kälte warteten, gesellte sich noch ein weiterer Fotograf zu uns. Er kommt aus La Chaux-de-Fonds und ich hatte ihn diesen Winter schon einmal in der Westschweiz angetroffen. Die Welt ist eben klein… Während wir uns unterhielten, wurde der Nebel plötzlich lichter und die aufgehende Sonne tauchte alles in oranges Licht. Jetzt kam Hektik auf, alle rannten zu ihren Stativen und für die nächsten paar Minuten wurden wir Zeugen eines unglaublichen Farbspektakels: Es war, als würde alles um uns herum lichterloh brennen! Zum Glück hatte ich den Bildausschnitt schon vorher festgelegt – so musste ich nur noch auslösen.